Bilder von der unermesslichen
Rätselhaftigkeit der Welt

Über Jörn Heilmanns künstlerisches Arbeiten

"...der Mensch ist mit dem für Heilmann typisch sparsamen und vielfach unterbrochenem Strich hingeworfen, während die das linke Bilddrittel beherrschenden Samenkapseln, Fruchtknoten oder Zellklumpen wie aus einer Enzyklopädie aufzusteigen scheinen.

Es zeigt sich vor den Bildern Jörn Heilmanns etwas von dem, was schon die Höhlenmaler der Post-Steinzeit in Bilder fassen, in Bildern bannen wollten: Die unermessliche Rätselhaftigkeit der Welt. 

Seit - wie Georges Bataille es bezeichnet hat - in der Höhle von Lascaux die Geburt der Kunst stattgefunden hat, sind rund 20.000 Jahre vergangen. Die Welt ist inzwischen wahrhaft eine andere geworden. Unzählige Bilder sind seitdem gemalt, etliche Rätsel gelöst worden. Dass sie uns trotzdem bis auf den heutigen Tag vielerorts und vielfach mehr als enigmatisch geblieben ist, darf als bekannt vorausgesetzt werden. Es verwundert aber keinesfalls, wenn Jörn Heilmann wie die Maler aus der Zeit des Magdalénien in vergleichbare Rätselhaftigkeiten verfällt. Vielleicht sogar verfallen muss, weil »normale« Bilder von dem was um uns herum vor sich geht, im Sinne malerischer Äußerung gar nicht mehr zu formulieren sind."

Horst Dieter Bürkle 
Geschäftsführender Vorstandssprecher der Darmstädter Sezession